Fünf Jahre DIHL – Ein Rückblick

Tausende Spiele, etliche ausgetragene Meisterschaften und jede Menge Tore: In diesem Jahr feiert die Deutsche Inlinehockey Liga (DIHL) ihr fünfjähriges Bestehen. Pünktlich zu diesem Jubiläum werfen wir einen Blick auf die Entwicklung.

In den vergangenen Jahren hat sich die DIHL enorm entwickelt: Rund achtzig Teams und etwa 1500 Spielerinnen und Spieler sind im Frühjahr 2025 unter der Schirmherrschaft der Deutschen Inlinehockey Liga im Senioren- und Nachwuchsteams versammelt. Aufstrebende Nationalmannschaften, deren Altersklassen bei den unter Zwölfjährigen beginnen und über diverse höhere Jahrgänge bis in den Erwachsenenbereich führen, sind mittlerweile zu einem festen Bestandteil geworden.

Die ersten Gehversuche waren allerdings herausfordernd: Anfang 2020, als die Corona-Pandemie das öffentliche Leben zum Erliegen brachte, feierte die DIHL Premiere. Siebzehn Teams und Vereine schenkten der gerade gegründeten Organisation ihr Vertrauen und kämpften in einer verkürzten Saison, die aufgrund der Covid-19-Auflagen erst im Juni startete, um Punkte. Auch die Bezeichnung unserer Liga lautete damals noch anders: Der Startschuss erfolgte unter dem Namen Pro Roller Hockey League, kurz PRHL. 2022 wurde die Liga in Deutsche Inlinehockey Liga (DIHL) umbenannt, um an die alte Tradition aus den Anfangsjahren der Sportart Inlinehockey in Deutschland anzuknüpfen. Ein weiterer Meilenstein war die Gründung des Deutschen Inlinehockey Verbandes (DIHV) im selben Jahr, dem die DIHL seitdem angehört. Zudem trat der DIHV dem Rollsport- und Inline-Verband (RKB) bei.

Gewaltige Herausforderungen

Was zunächst einmal recht langweilig und nach Beamtendeutsch klingt, verlieh der gesamten Organisation Flügel. Schließlich wurden dadurch die Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Verbandsarbeit und Ligastruktur geschaffen. Ganz nebenbei wurde man damit auch der wachsenden Nachfrage und den Bedürfnissen der vielen Vereine gerecht, die sich für die Teilnahme am DIHL-Spielbetrieb entschieden, um dort in vielen unterschiedlichen und nach Leistungsstärke aufgebauten Ligen um die jeweiligen Meisterschaften zu kämpfen.

Doch nicht nur der Spielbetrieb stellte für die Organisatoren eine gewaltige Herausforderung dar. Ausbildungsmaßnahmen wurden ins Leben gerufen, um die Voraussetzungen für die Professionalisierung der Sportart Inlinehockey voranzutreiben. Dank vieler ehrenamtlicher Helfer, die in der jüngsten Vergangenheit hinzugewonnen wurden, verfügt der DIHV heute über die Möglichkeit, Trainer-, Schiedsrichter- und Zeitnehmerausbildungen anzubieten, womit die Voraussetzungen auf ein neues Level gehoben wurden. Auch die einzelnen Spielbetriebe, die aus Teams aus insgesamt sieben Bundesländern bestehen, waren auf viele helfende Hände und kluge Köpfe angewiesen. Dank etlicher Menschen, die sich dazu bereiterklärten, einzelne Ligen zu organisieren und zu verwalten, gelang es, einen Spielbetrieb ins Leben zu rufen, der vom Jugendbereich über diverse Erwachsenenligen bis hinauf zur Bundesliga reicht. Zudem galt es, Nationaltrainer und Betreuer zu finden, die sich fortan um die Ausbildung der einzelnen Jahrgänge kümmerten. 

Einen gewaltigen Anteil leisten die Unparteiischen (Interview mit Toto Hofmann), die gemeinsam mit den Menschen an der Zeitnahme dafür Sorge tragen, dass ein organisierter Spielbetrieb ausgetragen werden kann. Ohne dieses Engagement wäre die in ihrer heutigen Form bestehende DIHL nicht denkbar.

Da ist es natürlich logisch und unabdingbar, dass neue Stellen geschaffen werden mussten. Mit Sébastian Heidt, der seit geraumer Zeit das Amt des Sportdirektors innehat, konnte zusätzliche Manpower verpflichtet werden. Unter seiner Regie wurde beispielsweise die »Draft League« ins Leben gerufen, die im vergangenen Jahr ihre Premiere feierte — und das nicht nur im Erwachsenen-, sondern auch im Jugendbereich. Hierbei handelte es sich um einen Wettbewerb, indem die Kapitäne verschiedener Teams aus einem breiten Pool von Spielern ihre Mannschaft auswählen durften, ehe man bei einem spannenden Turniertag in Mannheim zum finalen Showdown antrat. Ein pfiffiges Konzept, das Akteure aus vielen miteinander konkurrierenden Teams zusammenbrachte und äußerst gut in der Community angekommen ist.

Ehrenamt hat enormes Potenzial

All das spiegelt bruchstückhaft die Aufbauarbeit wieder, die in den vergangenen fünf Jahren geleistet wurde, um der großen Leidenschaft gerecht zu werden, die alle inlinehockeybegeisterten Sportlerinnen und Sportler vereint – und natürlich ist das auch eine Hommage an das Ehrenamt, das hier eindrucksvoll aufzeigt, welch enorm hohes Potenzial auch heute noch darin schlummert, sei es in der Verbandsarbeit oder den Vereinen. Die zahlreichen Stunden, die von vielen Menschen investiert wurden, um die Sportart Inlinehockey weiter nach vorne zu bringen, sind enorm wertvoll. Dafür kann man sich gar nicht oft genug bedanken.

Allein in diesem Sommer stehen mehrere hundert Meisterschafts-Spiele im Terminkalender, DIHV-Nationalmannschaften reisen ins Ausland, zudem gibt es wieder Pokal-Wettbewerbe, ehe in der herbstlichen Zeit die Neuauflage der »Draft-League« über die Bühne gehen wird.

DIHV-Präsident und Inlinehockey-Enthusiast Sven Reutter, der die gesamte Entwicklung begleitet hat, wirft einen Blick zurück: »Als wir im Januar 2020 mit der Idee für die Deutsche Inline Hockey Liga (DIHL) gestartet sind, hätten wir nie gedacht, wo wir fünf Jahre später stehen würden. Damals waren wir gerade mal drei Teams – Mannheim, Kaufungen und Baunatal – die mit dem Turnierspieltag-Modus des DRIV unzufrieden waren und etwas Neues probieren wollten. Kurz vor dem Start der ersten Saison kam dann noch Uedesheim dazu, und plötzlich waren wir schon 17 Teams in Hessen, Baden-Württemberg und einer Bundesliga. Zusammen mit meinem Mitgründer Tobi Grebestein haben wir uns reingekniet, um das Projekt auf die Beine zu stellen. Wir hatten keine Ahnung, wie es laufen würde, aber der Erfolg hat uns alle überrascht. Immer mehr Teams und Spielerinnen und Spieler kamen dazu, und durch viel Engagement von Helfern und Unterstützern wuchs die Liga jedes Jahr weiter. Heute, fünf Jahre später, stehen wir bei fast 80 Teams und rund 1.500 Spielerinnen und Spielern – von den Kleinsten in der U8 bis hin zu Ü60-Teams. Was als kleine Alternative begann, ist inzwischen die größte Inlinehockey-Liga Deutschlands geworden. Es waren fünf spannende Jahre voller Herausforderungen, großartiger Momente und jeder Menge Leidenschaft für den Sport. Ohne die Community und den Einsatz vieler Mitstreiter wäre das nicht möglich gewesen. Wir freuen uns auf die nächsten Jahre und darauf, die DIHL weiter nach vorne zu bringen«.

Damit trifft er den Nagel auf den Kopf, oder versenkt den Puck mustergültig im Kasten, wenn man es in der Inlinehockeysprache ausdrücken möchte. Wirft man heute einen Blick auf das Anfangsjahr zurück, darf man getrost von einer Erfolgsgeschichte sprechen, derer wir alle Teil sind. Schon bald beginnt die neue Hockeysaison, auf die wir uns seit vielen Wochen und Monaten freuen. Eines ist sicher: Die Geschichte, die im Jahr 2020 begonnen hat, ist noch lange nicht zu Ende. Die Reise hat erst begonnen.

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