Ehrenamt ist Trumpf: Anekdoten unserer Helfer

Viele Menschen engagieren sich ehrenamtlich, um die Deutsche Inlinehockey Liga nach vorne zu bringen. Zum Jubiläum haben wir einen Aufruf gestartet und unsere freiwilligen Helfer und Helferinnen darum gebeten, uns Anekdoten ihrer Erlebnisse zu erzählen.

Sébastien Heidt (DIHV Sportdirektor): Fünf Jahre DIHV bedeuten fünf Jahre voller Entwicklung, Herausforderungen und Erfolge. In meiner Rolle als Sportdirektor war es meine Aufgabe, Strukturen zu optimieren, Athleten zu fördern und den Verband strategisch weiterzuentwickeln. Besonders herausfordernd waren die Balance zwischen Bewährtem und Innovation sowie die stetige Anpassung an neue sportliche und organisatorische Anforderungen. Dank eines starken Teams und einer klaren Vision konnten wir gemeinsam Meilensteine setzen und den DIHV nachhaltig stärken.

Nico Warneking (ISC Mannheim): Für mich ist es unglaublich, wie unsere Liga in den vergangenen fünf Jahren gewachsen ist – nicht nur haben wir die Inline-Hockey-Landkarte deutlich erweitert, sondern auch die Leistungsklassen und Altersstrukturen unter einem Dach ausgebaut. Spannende nationale und internationale Turniere sowie vier verschiedene Deutsche Meister in fünf Jahren zeigen, wie ausgeglichen und mitreißend die Liga ist. Auf viele weitere erfolgreiche Jahre!

Martin Liemer (Huskies Schwetzingen):  Wenn ich an das Ligajubiläum denke und Resümee der vergangenen fünf Jahre ziehe, bleibt mir sehr sehr viel Positives in Erinnerung. Vor allem die Etablierung der U12 (früher U11) Liga. Hier wurde ein neues Projekt gestartet und auf Basis von sehr guter Zusammenarbeit der Vereine ein stimmiges Konzept erarbeitet. Toll finde ich auch, dass dadurch sehr viele Freundschaften entstanden sind, was den Zusammenhalt in der "kleinen" Hockeybubble mehr als bestätigt.

Aber auch die daraus gründende Juniorenauswahl und das damit verbundene Turnier in Bordeaux war eine wertvolle und tolle Erfahrung für alle Beteiligten. Natürlich gab es auch bei den Erwachsenen Momente, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben, beispielsweise der damals in Hügelsheim ausgetrage Pokal. Dort zeigten die Sacos aus Frankreich eindrucksvoll auf, warum sie damals Ü40-Weltmeister geworden sind. Die Etablierung der Trainerausbildung, welche auch in der Zukunft dafür sorgen wird, dass das DIHL-Inlinehockey dank dieser nachhaltigen Aus- und Weiterbildung auf gesunden Beinen, stehen wird, ist ebenfalls ein großer Erfolg. Herzlichen Glückwunsch liebe DIHL zu fünf tollen Jahren. Ich freue mich auf viele weitere spannende Jahre.

Claudia Mikhail (Hanau RECcoons): Wir sind seit Beginn dabei. Meine beiden Söhne haben 2020 für die Crusaders Kronberg gespielt. Fionn im Tor, Dylan im Feld. Damals waren die beiden dreizehn und neun Jahre alt. Mittlerweile spielen beide im Tor, allerdings für unterschiedliche Teams. Zudem ist Fionn nun in seinem dritten Jahr als Schiedsrichter im Einsatz.

Durch die verschiedenen Ligen waren und sind wir viel unterwegs. Ich habe begonnen, während der Partien Fotos zu machen und war als Zeitnehmerin aktiv. Letztes Jahr habe ich zusammen mit Eric Bitsch die Leitung der U15-Liga übernommen. Diese Woche habe ich meine erste Zeitnehmerschulung abgehalten. Warum ich das mache? Wenn du siehst, wieviel Spaß die Kids haben, muss man sich das nicht fragen. Wir machen das lles, damit die Kinder ihrem Sport ausüben können und wollen diesen natürlich auch vorantreiben. Die DIHL bietet der Jugend die Möglichkeit, sich national und international zu zeigen und zu beweisen. Das fördert den Ehrgeiz der Kinder und zeigt durch steigende Zahlen, dass es wichtig ist, in die Jugend zu investieren. Mein Highlight wird das Turnier der U15 Nationalmannschaft in Bordeaux sein.

Marduk Krohn (Bad Soden Bats): Mannheim, Friedrichspark, 26. September 2020, mein Sohn ist gerade neun Jahre alt geworden und wird mit der Spielgemeinschaft Crusaders Kronberg mit der TG Bad Soden Dritter in der U14 Liga in der DIHL. Was für ein Erlebnis zum Einstieg! Medaille und Pokal — und das auch noch im altehrwürdigen Friedrichspark, wo ich als Jugendlicher den MERC angefeuert habe.

Das Erlebnis hat uns in Bad Soden motiviert und wir geben unserer Inlinehockey Mannschaft einen neuen Namen: die Bad Soden Bats. Wir entwerfen ein Logo, gestalten ein Trikot, finden Sponsoren, lassen uns Trikots, Caps und Merch machen. Kurz darauf sind die Fledermäuse startbereit für das U14-Abenteuer in der PRHL. Was so alles möglich ist!

Zwei Verrückte (Martin Liemer und Stefan Swoboda) starten wenig später in der DIHL eine U12-Liga im Turniermodus. Was für eine wunderbare Idee, den kleinsten Spielern Spielerinnen die Möglichkeit zu geben, im Wettbewerb gegeneinander anzutreten. Die Bad Soden Bats sind natürlich dabei — und die Saison läuft so gut, dass rund. 150 Kids Inlinehockey in der Liga spielen und wir so angefixt sind, dass wir auf Martin Liemers Initiative hin eine U12 Auswahl bilden, voll unterstützen und das nächste Abenteuer starten. Nationalmannschaft! Verrückt, aber total geil mitreißend und faszinierend.

Sichtungen und Trainings in Schwetzingen, Heidelberg und Bad Soden, die Teilnahme an einem internationalen Turnier in Bordeaux - was sind das für Erlebnisse! All das kann einem niemand mehr nehmen!

Die Bad Soden Bats sind jetzt ein kleiner Punkt auf der bundesdeutschen Inlinehockeylandkarte. Wir schicken regelmäßig in unterschiedlichen Spielgemeinschaften Teams in den U13-, U15- und U18-Ligabetrieb. Wir lernen sehr viele gute Leute in den unterschiedlichen Vereinen kennen und wir freuen uns, Teil einer positiv verrückten Hockey-Community zu sein.

Die Bad Soden Bats engagieren sich auch bei der Damenauswahl sowie bei der U15-Auswahl des Deutschen Inlinehockey Verbandes DIHV. Für die U15-Auswahl steht diesen Sommer das große Abenteuer „Tournoi International Promoglace de Pessac“, kurz TIPP, in Bordeaux an. Ich bin sehr stolz darauf, vom Verband das Vertrauen bekommen zu haben, zusammen mit Chris Dobbrunz und unserem Teammanager Christoph Lenzen die U15 Auswahl betreuen zu dürfen. Das ist ein tolles Team. mit dem es wirklich riesig viel Spaß macht, die Turnierteilnahme vorzubereiten und das Turnier hoffentlich erfolgreich abzuschließen.

Viktor Brumm (White Stags Karlsruhe): Eine Hobby Liga in Hessen wollten wir aufbauen. Ich würde sagen, den allerersten Entwurf der DIHL habe ich als Excel-Tabelle geplant, praktisch als Alternative für den DRIV-Spielbetrieb in Hessen. Dann kam Tobi Grebestein und meinte: „Warte mal, ich habe Kontakt mit Sven aus Mannheim, wir müssen größer denken“. Jetzt ist echt was Großes daraus geworden! Ein Riesendank an Tobi und Sven Reutter, ohne deren Visionen und Einsatz das Inlinehockey in Deutschland nicht da sein würde, wo es jetzt ist. Der Weg ist noch nicht zu Ende, gerade auch wegen der vielen ehrenamtlichen Helfer, die sich enagieren. Ich freue mich auf die nächsten fünf Jahre.

Tobias Grebestein (Gießen Ducks): Der erste Schritt ist getan! Unser Sport hat eine spannende Reise angetreten. Es ist wirklich bemerkenswert zu sehen, wie Inline Hockey in den letzten Jahren stetig gewachsen ist. Auch wenn wir hier und da auf Hindernisse gestoßen sind, bin ich zuversichtlich, dass mit Zeit und dem weiteren Einsatz unserer Community einer professionellen Entwicklung alle Türen offenstehen.

Stefan Swoboda: Im Sommer 2022 kamen Klaus Schrank (damaliger Kassenwart der Rüsselsheim Royals) und ich auf die Idee, ein Jugendturnier für den U11-Nachwuchs auf dem Hockeyplatz in der Opelstadt auszutragen. Schnell wurde Sven Reutter darauf aufmerksam und fragte uns, ob die DIHL dabei als Schirmherr helfen könne. Das Turnier wurde ein riesiger Erfolg. Bis heute erinnere ich mich gerne daran zurück. Kurze Zeit später war ich Ligaleiter der U12-Nachwuchsabteilung in der DIHL, was vor allem auch damit einherging, dass Sven Reutter einfach nicht locker ließ, bis ich ihm eine Zusage gab. Gemeinsam mit Martin Liemer von den Huskies Schwetzingen entwickelte ich ein Regelwerk und akquirierte Vereine für die neue Liga. Kurz darauf begann das Abenteuer, das zahlreiche Clubs zusammenführte, die den Kids die Möglichkeit boten, sich miteinander zu messen — und das in der Regel vor einer großen Kulisse, die aus Familienmitgliedern, Freunden und Fans bestand. Mir hat das eindrucksvoll aufgezeigt, was alles möglich ist, wenn man sich einer Sache verschreibt. Für mich ist das auch heute noch eine spannende Geschichte und es freut mich sehr, ein Teil davon zu sein. Der freundschaftliche Umgang innerhalb unserer Liga ist ebenfalls ein gewaltiges Pfund.

Nebenbei bin ich neuerdings als Schreiber innerhalb der DIHL aktiv. Das ist ebenfalls eine spannende Angelegenheit, da es in der Inlinehockey-Community viele interessante Charaktere gibt, mit denen man gute Gespräche führen kann. Daraus entstehen häufig lustige Ideen für einen Artikel oder ein Interview. Seit jeher hat es mir großen Spaß gemacht, über Inlinehockey zu schreiben. Schließlich war ich fast zehn Jahre lang als Royals-Pressewart aktiv und natürlich vermisse ich die Club-Berichterstattung, aber die neue Herausforderung gibt mir nun die Möglichkeit, auch einmal über den Vereins-Tellerrand hinauszublicken, was natürlich auch einen Reiz hat.

Eric Bitsch (Huskies Schwetzingen): Ich bin in die Liga über mein Team (Huskies Schwetzingen) gekommen. Als Jugendwart versuche ich stets, das Beste für den Nachwuchs herauszuholen. Es dauerte dann auch nicht lange, bis ich mich dazu entschied, mich gemeinsam mit Claudia Mikhail als Ligaleiter der U15 einzubringen. Zudem wurde ich Teammanager der U12-Nationalmannschaft, deren Headcoach Martin Liemer ist.

Von beiden DIHL-Ehrenämtern kann ich jeweils eine Anekdote erzählen.

Ich beginne mit meinen Erlebnissen im Ligaspielbetrieb. Bis 2024 wurden die Nachwuchsligen an Turnierspieltagen ausgespielt, der finale Spieltag fand damals in Friedrichsdorf im Taunus statt. Claudia und ich hatten uns vorab überlegt, wie wir die Leistung der Kids in der Saison würdigen könnten. Nachdem die Spiele beendet und der Meister ermittelt war, begann die Siegerehrung. Da ich es so empfand, dass alle Teams Sieger waren, gab es Haribo Boxen, auch für die spielfrei daheim gebliebenen Teams. Neben den Urkunden für Topscorer, Torschütze, bester Torhüter und bester Nachwuchsspieler hatte ich Baseball-Caps besorgt. Die Lions Heidelberg hatten in ihren Reihen den Topscorer und Torschütze in einem. Und ich hab immer noch das Bild vor Augen, wie er mit einem strahlenden Gesicht und beiden Kappen auf dem Kopf feierte. Aber auch die beiden anderen Akteure, die eine Auszeichnung erhielten, freuten sich darüber, eine Cap zu erhalten. Leider hatten wir eine Kappe zu wenig dabei, so dass wir den besten Torhüter der Liga nicht auszeichnen konnten. Er bekam sie wenige Monate später nachgereicht. Ich erinnere mich noch, dass er sich sehr gefreut hat, was ganz einfach daran lag, dass er gar nicht mehr damit gerechnet hat.

Und dann möchte ich noch meine Gedanken bezüglich der gemeinsamen Reise der U13 Nationalmannschaft erzählen. Die Reise begann mit Martin Liemers Idee, die besten Kinder in einer Auswahl zu formen. Ich war von Anfang an begeistert und sofort dabei. Ich könnte stundenlang von den Auswahltrainings und der Reise nach Bordeaux erzählen, von begeisterten Kindern und ihren Eltern, aber ich will jetzt auch nicht den Rahmen sprengen. Eines ist mir aber wichtig zu erwähnen: Die jungen Spieler und Spielerinnen waren von Anfang an eine in sich verschworene Einheit, die sich trotz ihres jungen Alters auf einem mitunter stressigen Turnier in Frankreich zusammengefunden hat. Die Kinder schätzen sich sehr. Wenn jemand in Bordeaux ein Problem hatte, half das ganze Team sofort. Ich sehe heute noch die Bilder des Turniers und unsere jungen Adler vor meinem geistigen Auge. Vor allem das Bild der jungen Rüsselsheimer Spielerin mit ihrer Medaille, die sie voller Ungläubigkeit, Stolz und voller Dankbarkeit anschaute, hat sich in meine Gedanken eingebrannt.

Ich möchte mit dem Appell abschließen, das wir das schätzen sollten was da nachkommt, die Kinder völlig egal wie jung, ob den Adler auf der Brust oder „nur“ das Logo ihres Heimatvereins. Sie tragen den Sport weiter. Die Kinder sind stolz auf uns das wir sie ernst nehmen, das sollten wir auch zurückgeben.

Weitere Artikel zu unserem Jubiläum:

Sven Reutter: Der beste Sport der Welt

Fünf Jahre DIHL – Ein Rückblick